KSV OWL – Start frei für die Ausschreibung

Die 47 Gesellschafter der Klärschlammverwertung OWL GmbH (KSV OWL) haben einstimmig die notwendigen Vergabeverfahrensunterlagen freigegeben. Damit wird einer der größten Aufträge der kommunalen Entsorgung in dreistelliger Millionenhöhe in den Markt gegeben und ein wichtiger Impuls für Wirtschaft und Umwelt gesetzt. In der KSV OWL haben sich über die Gesellschafter 78 Gemeinden, Städte, Kreise sowie Wasser- und Zweckverbänden aus den Regierungsbezirken Detmold und Arnsberg sowie Niedersachsen zusammengeschlossen, um gemeinsam langfristig, nachhaltig und wirtschaftlich ihre Klärschlämme zu entsorgen.

Die KSV OWL sucht über ein Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb einen sogenannten strategischen Partner, der mit ihr zusammen über ein gemeinsames Tochterunternehmen ab 2024 die Klärschlämme bis 2043 entsorgt. Das zukünftige Unternehmen wird eine Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) planen, bauen und betreiben.
Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Martin Hübner vom Kreis Paderborn, begrüßte die Vertreter der Gesellschafter im virtuellen Raum. Er berichtete, dass von der Gesellschaft großer Wert auf eine Gestaltung gelegt wurde, die einen breiten Wettbewerb ermöglicht. Er ist sich sicher: „Dies war mit erheblichem Aufwand in der Konzeptionierung verbunden, wird sich aber bei den Verhandlungen mit den Bietern auszahlen“.

Das Konzept sieht vor, dass sowohl Betreiber von bestehenden Klärschlammverbrennungsanlagen wie auch Bieter, die über ein planungsrechtlich geeignetes Grundstück verfügen, sich bewerben können. Durch die Langfristigkeit des Vertrages gewährt die Kooperation eine große Planungssicherheit für die Auslastung der gemeinsamen Anlage. Die gemeinsame Entsorgung beginnt 2024 mit dem strategischen Partner. Ab 2029 sind alle Gesellschafter an der Klärschlammlieferung mit dann jährlich insgesamt 178.000 t Originalsubstanz beteiligt. Die Beteiligung der KSV OWL sichert die angemessene Berücksichtigung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger. Wichtige Kriterien für die Auswahl sind neben dem Preis der Entsorgung in der gemeinsamen Anlage auch die Kosten, die durch den Transport des Klärschlamms zur Anlage entstehen. Großes Gewicht kommt außerdem dem Umweltschutz und der Anlagentechnik zu.

Frau Dr. Ute Röder, Vorsitzende des Aufsichtsrates, versicherte den Gesellschaftern: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf eine wirtschaftliche und nachhaltige Klärschlammentsorgung verlassen, die gleichzeitig auch Umweltbelange wie Klimaschutz gebührend berücksichtigt.“ Die intensive und konstruktive Arbeit aller Beteiligten an der Ausschreibung hob Thomas Grundmann, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, hervor: „Es sind viele Disziplinen aus der Region zusammengekommen, die mit Fachleuten verstärkt wurden. Dabei gab es – auch in Corona-Zeiten – grundsätzliche, aber immer konstruktive Diskussionen um der Sache willen. Alle Beteiligten wollen gemeinsam das Ziel erreichen und haben erfolgreich um den gemeinsamen Weg gerungen. Das Vertrauen aus der bisherigen Zusammenarbeit hat uns auch durch diese Zeit getragen“. Dr. Till Elgeti, Rechtsanwalt bei Wolter Hoppenberg, der zusammen mit Dr. Nadine Micus-Zurheide, Bastian Hensel und Susanna Wittenstein die KSV OWL bei der Erstellung der Unterlagen beraten hat, ergänzt dazu: „Der Markt der Klärschlammentsorgung in Deutschland ist im Umbruch und die Region hat mit dem vorlegten Konzept der Ausschreibung die Weichen für eine kostengünstige und nachhaltige Entsorgung gestellt. Wolter Hoppenberg ist stolz darauf, für die öffentliche Hand Lösungen zu entwickeln.“

Die Veröffentlichung auf dem Vergabeportal erfolgt am 16.12.2020.

Ansprechpartner für Rückfragen:

Dr. Till Elgeti
Dr. Nadine Micus-Zurheide
Bastian Hensel
Susanna Wittenstein

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